Dass die Psalmen keineswegs veraltet sind, bewies Armanda ten Brink eindrucksvoll mit dem Kammerchor der Musikschule Niedergrafschaft und speziellen Gästen am Sonntagabend in der ev.-altreformierten Kirche in Wilsum. Dort ging das Konzert „PSALMEN!“ der Musikschule Niedergrafschaft über die Bühne - ein Benefizkonzert zugunsten der Erdbebenopfer in der Türkei und Syrien. Armanda ten Brink präsentierte dem Publikum ein sehr emotionales Konzert mit abwechslungsreichen Facetten. Das wurde am Ende von den fast 400 Zuhörern in der vollbesetzten Kirche mit einem Spendenaufkommen in Höhe von EUR 3.935,00 belohnt. Über eine Partnerschaft zwischen der altreformierten Kirche und der Evangelischen Kirche in Syrien und Libanon („National Evangelical Synod of Syria and Lebanon kurz NESSL) sollen nach Angaben der Wilsumer Kirchengemeinde die Menschen vor Ort gezielt unterstützt werden.
Armanda ten Brink nahm mit ihrer charmanten Moderation das Publikum an die Hand und führte souverän durch das Psalmen-Programm. Sie berichtete von ihrem persönlichen Bezug zu Psalmen und den vielseitigen Gefühlen, die sie auslösen und ging mit speziellen Informationen auf die entsprechenden Psalmenvertonungen ein. Das Publikum wurde aktiv eingebunden, indem erst der jeweilige Psalm aus dem Evangelischen Gesangbuch gemeinsam gesungen wurde.
Das Konzert startete mit Psalm 23 – „Gott ist mein Hirt“ von Franz Schubert, dann erklang Psalm 84 von Friedrich Kiel: „Wie lieblich schön Herr Zebaoth“, jeweils gesungen vom stimmgewaltigen Publikum und dann in professioneller Manier vom Kammerchor der Musikschule Niedergrafschaft vorgetragen.
Nun folgte ein Vortrag von Laurien Schoemaker (Gesangsschülerin von Armanda ten Brink), die beeindruckend das „Signor Pieta“ – eine geistliche Musik von Alessandro Stradella -, vortrug.
Es wurde sehr emotional, als Armanda ten Brink näher auf das geförderte Projekt einging. Sie stellte klar, dass auch wenn die Berichterstattung in den Medien mittlerweile fast vollständig zum Erliegen gekommen ist, die Lage vor Ort im Erdbebengebiet noch sehr angespannt ist. Sie begrüßte Banu Güzel, eine türkische Frau, die seit 13 Jahren in Deutschland lebt. Diese erzählte vom persönlichen Schicksalsschlag durch das Erdbeben für ihre Familie in der Türkei. Mittels Bildmaterial veranschaulichte sie genauere Umstände, und berichtete, dass Hilfe weiterhin erforderlich ist.
Danach erklang Psalm 42 – „Wie der Hirsch schreit“ – von Felix Mendelssohn Bartholdy – in gewohntem Ablauf – gesungen vom Publikum und als professioneller Kammerchorvortrag.
Jana Breman, auch eine Gesangsschülerin von Armanda ten Brink, brachte anschließend ein ergreifendes selbst komponiertes Psalmenlied mit dem Titel: „Wo warst du?“ zu Gehör.
Danach folgte Psalm 118 – „Der Herr ist mit mir“, von Dietrich Buxtehude – als Gemeindegesang und klangvoller Psalmenvortrag des Kammerchores.
Nun betrat mit Jenny Wagner, Carla Everink, Jan Nyboer (jeweils Kammerchormitglieder) und Tobias Klomp ein Quartett die Bühne und trug in sehr berührender Weise das „Heilig, heilig, heilig“ aus der Deutschen Messe von Franz Schubert vor.
Daran reihten sich Psalm 33 – „Frohlocket ihr Gerechten“ von Josef Rheinberger und Psalm 117 – „Laudate Jehovam“ von Georg Philip Telemann, jeweils nach Anmoderation von Armanda ten Brink. Zwei Chorsängerinnen, Amelie Adema und Nyah Wiegerink sangen jetzt in Vorbereitung auf das Konzertende das Segenslied „The Lord bless you and keep you“ von John Rutter. Dem folgte als anrührendes Schlusswerk des Kammerchores Psalm 23 von Howard Goodall „The Lord is my Shepherd“.
Das Publikum dankte mit lang anhaltendem Applaus und hohem Spendenaufkommen für diese Sternstunde der Psalmenmusik mit Gänsehautmomenten pur.
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